Die letzten 30 Jahre

Das Cafe im Landarzt-Haus

Der Lindauhof - bekannt aus Film und Fernsehen

Bekannt ist unser Lindauhof seit zwei Jahrzehnten durch die beliebte TV- Serie „Der Landarzt“, die im Vorabend Programm des ZDF lief und seine treuen Zuschauer begeisterte. Die Schauspieler Christian Quadflieg als Dr. Karsten Mattiesen, Walter Plathe als Dr. Ulrich „Uli“ Teschner und aktuell Wayne Carpendale als Dr. Jan Bergmann machten die Schlei, Kappeln alias Deekelsen und den Hauptdrehort das Landarzthaus Lindauhof berühmt. Doch die Geschichte des Guts begann schon viel früher.

Das Gutshaus Lindauhof ist auch aus historischer Sicht eine Sehenswürdigkeit.

Erbaut im 15. Jahrhundert ist es trotz einiger An- und Umbauten im Wesentlichen noch in seiner ursprünglichen Gestalt erhalten – ein Kleinod in Schleswig-Holstein.

Fernsehproduktionen

Seit dem Jahr 1968 fanden mehrere TV-Produktionen im Herrenhaus Lindauhof statt, „Der Landarzt“ ist dabei die bekannteste. Hier eine Auflistung aller Produktionen:

  • Die Reise nach Tilsit
  • Der Stechlin
  • Onkel Bräsig
  • Der Landarzt

Den Lindauhof virtuell erleben

Historie des Gut Lindauhof seit 1415

Über 600 Jahre Geschichte

Zwischen den Jahren 1415 – 1464 entstand das ursprüngliche Herrenhaus, ein einstöckiges Backsteingebäude auf einem hohen Feldsteinkeller, mit strohgedeckten Satteldach und Fachwerkgiebel. Damals wurde es „Wasserburg tho de Lindow „ genannt. Der erste namentlich bekannte Besitzer war Hinrich Breide, er soll das Anwesen im Jahre 1464 erweitert haben. Da er die “Wasserburg tho de Lindow „ nicht lange erhalten konnte, verkaufte er den Hof 1492 an Claus Ratlow.

Durch die Eheschließung zwischen Claus Ratlows Enkel Moritz Ratlow mit Dorothea von Reventlow im Jahre 1622 erlangte das Anwesen einen höheren Wohlstand und gewann an Ländereien dazu. Doch bereits 1626 starb Moritz Ratlow und der einzige Sohn des Paares starb nur fünf Jahre nach seinem Vater. Die Zeit der Familie Ratlow auf dem „ Hoff tho de Lindow „, wie er nun genannt wurde, ging mit dem Tode der Witwe Dorothea Ratlow im Jahre 1650 zu Ende. Ihr Bruder Bertram von Reventlov wurde der neue Besitzer.

Später ging das Anwesen in den Besitz seines Schwiegersohns, Wilhelm von Rumohr, über und es wird vermutet, dass Wilhelm derjenige war, der den Hof an Christian Albrecht Brockdorf verkaufte. Christian erweiterte das Haupthaus und verewigte sich mit seinen Initialen an der Ostseite des Hauses (noch heute dort zu sehen, HCAB Herr Christian August Brockdorf, 1699). Christians Sohn, Wulf Brockdorf, vergrößerte das Herrenhaus ebenfalls.

Im Jahr 1719 war Wulf Brockdorf gezwungen, das Gut wieder zu verkaufen, da er durch die Folgen eines Hochwassers, eines verheerenden Brandes und einer Pestepidemie diverse materielle und finanzielle Verluste erlitten hatte. Neuer Besitzer wurde Herzog Philipp E. von Glücksburg, der den Hof und seine Ländereien als eines seiner Jagdreviere nutzte. Aus finanziellen Gründen musste Herzog Friedrich Heinrich Wilhelm von Glücksburg den „ Hoff tho de Lindow „ im Jahr 1779 verkaufen.

Der nächste Besitzer war König Christian VII .von Dänemark und Norwegen sowie Herzog von Schleswig und Holstein. Der Dänischen Zeit verdanken der Hof und auch das Dorf seinen Namen, aus ehemals „Lindow“ wurde der heutige Name „Lindau“. Vier Jahre später wurde das Gut Lindauhof parzelliert und die Leibeigenschaft abgeschafft( 1784). Detlev Johann Vogel und seine Frau Maria Dorothea (Grabsteine an der Westseite, Terrasse) kauften die Parzelle VI (Haupt Hof+Haus).

Ihr Sohn Hans Jürgen Vogel übernahm das Herrenhaus von seinem Vater und verkaufte es 1833 an Nicolaus Heinrich Laß (Nicolaus ließ 1884 einen Obelisken im Garten aufstellen, dieser soll dem 100.Jahrestag der Abschaffung der Leibeigenschaft gedenken). Da dessen Enkel Ferdinand Heinrich Laß und seine Frau kinderlos blieben, wuchs ihre jüngste Nichte Luise Wiebke Lass bei ihnen auf.

Im Jahr 1914 heiratete Luise Axel Peter Karberg, der das Anwesen ihres Onkels kaufte. Axel starb sehr früh und die Witwe Luise Karberg übernahm die Verantwortung für die gemeinsamen Kinder Erich und Liselotte, sowie für den gesamten Betrieb.

Ihr Sohn Erich Karberg übernahm 1981 den Hof. Ebenfalls 1981 wurde das Anwesen Gut Lindauhof als historisches Denkmal klassifiziert.

1991 vererbte Erich Karberg das Gut an seine mittlere Tochter Astrid Karberg. Astrid Karberg ist die erste Frau in der Geschichte des Hofs, die die Möglichkeit hatte, das Gut Lindauhof zu übernehmen.

2014 vererbte Astrid Karberg das Gut Lindauhof an Ihre Tochter Sonja Karberg.

(Quellen: Schriftlichen Informationen von Hans Jessen und Familie Karberg)